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Portrait eines Mannes

Für eine politische Praxis, die faktenbasiert und wirkungsorientiert agiert.

Daniel Abraham

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DeFakto – Politik in Zahlen

Daniel verfolgt die Vision eines neuen politischen "Operating Models“, das die politische Realität unserer Zeit abbildet, Politiker*innen dazu befähigt, Herausforderungen effektiv zu bewältigen und das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit unserer Demokratie wieder stärkt.

Mithilfe eines “Politik in Zahlen” Dashboards für Deutschland will er dazu beitragen, dass die Politik fundierte Entscheidungen trifft und wir als Gesellschaft deren Auswirkungen besser nachvollziehen und bewerten können.

Wer bist du und was machst du bei JoinPolitics?

Ich bin Daniel, 31 Jahre alt und beschäftige mich als Sozial- und Organisationspsychologe damit, wie Systeme gestaltet werden müssen, um ihre Aufgaben erfolgreich erfüllen zu können. Ein Unternehmen ist nur so gut, wie die Rahmenbedingungen, unter denen es Entscheidungen trifft. Grundlegend dafür ist Transparenz über den aktuellen Stand der Dinge, darüber, was gut und schlecht läuft und wie es um die Zielerreichung steht.

Dasselbe gilt für Entscheidungen in der Politik. Doch wie erfolgreich ist die Politik gerade? Wie nah sind wir unseren Zielen?

Tatsächlich haben wir aktuell keine ressortübergreifende Übersicht zur Gesamtlage in Deutschland und somit auch keine messbare Nachverfolgung von Zielen. Stattdessen prägen selektive Einzelthemen (z.B. Migration) die öffentliche Debatte, während andere Themen (z.B. Bildung) vernachlässigt werden.

Um erfolgreich zu sein, muss die Politik übergreifend Ziele erreichen. Um Ziele zu erreichen, muss sie erst verstehen, wo konkrete Probleme liegen, wo sich neue abzeichnen, welche Ergebnisse sie erzielen möchte, wie Budgets priorisiert werden sollten und wie erfolgreich bestimmte politische Maßnahmen (bzw. ganze Legislaturperioden) waren.

Dafür braucht es eine übergreifende Datengrundlage. Diese möchte ich mit dem “Politik in Zahlen” Dashboard (eine Anzeigetafel für Kennzahlen) schaffen, verständlich und für jeden online zugänglich – damit Politiker*innen leichter fundierte und zielgerichtete Entscheidungen treffen und wir alle als Gesellschaft deren Auswirkungen besser nachvollziehen und bewerten können.

Was hat dich politisiert und wofür brennst du politisch?

Mein politisches Engagement entstand aus Frust über das politische Geschehen und die Art und Weise, wie Politik funktioniert oder eben nicht funktioniert. Frust darüber, dass Politik seit Jahren mehr verwaltet als gestaltet, häufig stärker gegen als für etwas kämpft und sich mehr mit Maßnahmen (was könnten wir als Nächstes tun?) als mit Zielen beschäftigt (wo wollen wir hin und was braucht es dafür?). Viele Menschen, deren Engagement und Ideen an der politischen Praxis scheitern, teilen diesen Frust. Genau deshalb setze ich mich für eine politische Reform ein, die darauf abzielt, die Art und Weise, wie Politik an vielen Stellen funktioniert, zu verändern und ihre Umsetzungsfähigkeit dadurch zu stärken. Ich möchte mit konkreten, lösungsorientierten Vorschlägen dazu beitragen, dass für politische Entscheidungen die richtige Expertise unter den richtigen Bedingungen und mit den richtigen Anreizen zur Verfügung steht. Denn ich bin überzeugt: Die beste Politik ist die, die funktioniert. Und dazu können wir alle beitragen.

Warum muss dein Thema dringend auf die politische Agenda?

Unsere Demokratie steht am Scheideweg. Immer mehr Menschen glauben nicht mehr daran, dass Politik funktioniert, weil es demokratischen Regierungen zunehmend schwerfällt, sichtbare Wirkung zu erzielen. Der Eindruck, dass sich nichts tut, führt zu Demokratieverdrossenheit und dem Zulauf zu extremen Parteien mit vermeintlich einfachen Antworten. Dabei ist das Problem nicht die Demokratie, sondern die Art, wie Politik gelebt wird. Eine Reform der öffentlichen Verwaltung, wie aktuell viel diskutiert, ist ein wichtiger Hebel, damit wir als Land wieder handlungsfähiger werden. Doch das kann nur gelingen, wenn wir jetzt auch die Politik mit reformieren. Ein erster Schritt ist die Wende zu faktenbasierter, wirkungsorientierter Politik. Dabei werden Vorhaben, Gesetze und Budgets zielgerichtet eingesetzt und ihre Wirkung anhand belastbarer Daten überprüft. Diese Transparenz ermöglicht es, bei Bedarf Korrekturen am politischen Kurs vorzunehmen.

Wie gehst du mit Rückschlägen in deiner Arbeit um?

Ich versuche dem Credo zu folgen: „Ändere, was du ändern kannst, akzeptiere, was du nicht ändern kannst, und lerne, beides zu unterscheiden“. Dafür möchte ich eine Situation immer erst genauer verstehen. Manche Dinge lassen sich rückgängig machen, andere nicht. In jedem Fall sind Rückschläge und Fehler ein wichtiger Teil auf dem Weg zu einer guten Lösung, weil sie uns helfen zu lernen – auch wenn es manchmal hart ist. Ohnehin kann man vor einer Entscheidung selten sicher sein, dass sie richtig sein wird. Ausschlaggebend ist daher meiner Meinung nach, Entscheidungen ehrlich zu bewerten und, wenn nötig, anzupassen. Das sollten wir auch beim Umgang mit Politiker*innen beherzigen.

Wie hilft JoinPolitics, deine politische Vision umzusetzen?

JoinPolitics unterstützt uns dabei, den Rahmen für die Umsetzung unserer Idee zu schaffen. Wir freuen uns auf den Austausch mit erfahrenen JoinPolitics Fellows, um Beratung und Sparring für die Planung unserer Initiative zu erhalten. Außerdem bietet das Netzwerk von JoinPolitics Zugang zu vielen weiteren hervorragenden Expert*innen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Davon profitieren wir insbesondere bei der Gestaltung des Dashboards, für das wir mit Spezialist*innen aus den jeweiligen Bereichen passende Kennzahlen für verschiedene politische Ressorts (wie Wirtschaft, Gesundheit oder Bildung) definieren möchten. Nicht zuletzt ermöglicht uns die finanzielle Unterstützung, unser Projekt auch technisch umzusetzen und Wahrnehmung dafür zu schaffen. Denn die Möglichkeit, die Leistungen der Politik transparent bewerten zu können, entfaltet erst dann ihre volle Wirkung, wenn sie auch von möglichst vielen Menschen in unserer Gesellschaft genutzt wird.

Wo stehst du in fünf Jahren auf deinem politischen Weg?

Das “Politik in Zahlen” Dashboard ist für uns bei DeFakto Politik der erste Schritt, um eine faktenbasierte und wirkungsorientierte Politik zu stärken. Dazu fokussieren wir uns auf die Konsolidierung belastbarer Daten sowie ihre Nutzbarmachung. Das Ziel ist, “Politik in Zahlen” so zu gestalten, dass es nicht nur ein Mess- und Kontroll-Instrument ist, sondern auch ein Hilfsmittel, um konkrete Ziele und Prioritäten abzuleiten. Wenn wir damit fertig sind, wird Politik erstmals ressortübergreifend an einem Ort sichtbar und nachvollziehbar für alle – das verändert auch Anreize in der Politik.

Darüber hinaus möchten wir bei DeFakto Politik weitere handfeste Reformvorschläge einbringen, wie z.B. die wirkungsorientierte Gestaltung von Gremien, die Optimierung von Entscheidungsprozessen oder die Weiterentwicklung des Parteiensystems.

Mein Wunsch ist, dass wir als Gesellschaft in fünf Jahren wieder mehr Vertrauen in unsere Demokratie und Politik haben, weil wir sehen, dass sie funktioniert.

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