Phil Hackemann
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YOUROPE
Phil ist ein leidenschaftlicher Verfechter eines geeinten Europas. Eine umfassende EU-Wahlrechtsreform betrachtet er als einen entscheidenden Schritt zur Vertiefung der europäischen Integration. Als 28-jähriger Spitzenkandidat der FDP Bayern strebt er an, einen aussichtsreichen Platz auf der FDP-Europaliste zu erringen, da so die Möglichkeit besteht, Teil des Vertragskonvents zur Reform der EU zu werden. Im Vorfeld organisiert Phil eine umfangreiche Europatour, deren Ziel es ist, insbesondere junge Menschen, die erstmals mit 16 Jahren wählen dürfen, für die Reform Europas zu begeistern.
Wer bist du und was machst du bei JoinPolitics?
Ich bin Phil, 28 Jahre alt, und mein Hauptanliegen ist es, vor allem junge Menschen wieder für Europa zu begeistern. Mit unserem Projekt „YOUROPE” möchte ich darüber in den Dialog treten und diskutieren, wie wir Europa gemeinsam zukunftsfähig gestalten können. Unser Projekt strebt dabei nicht nur an, dass die Menschen zu uns kommen; stattdessen kommen wir dorthin, wo sie sind. Oftmals organisieren Parteien nur Podiumsdiskussionen und hoffen, dass interessierte Bürger daran teilnehmen. Aber mein Ziel ist es, auch Menschen zu erreichen, die normalerweise nicht zu solchen Veranstaltungen gehen oder im Alltag weniger über Politik nachdenken. Wir möchten aus unserer politischen Blase ausbrechen und aktiv an Orte gehen, an denen sich junge Menschen aufhalten. Ob dies am Badesee im Sommer, auf Berggipfeln entlang der grünen Grenze, beim Grillen im Park oder durch Livestreams im Internet geschieht – wir möchten einen niederschwelligen Austausch ermöglichen. Auf diese Weise können wir in einer lockeren Atmosphäre über die Zukunft Europas diskutieren und einander zuhören. JoinPolitics ermöglicht es uns, unsere geplanten Formate umzusetzen, sowie die notwendige Reichweite und das organisatorische Know-how zu vermitteln.
Was hat dich politisiert?
Ich war schon immer ein überzeugter Europäer und habe mich zum Beispiel bei Pulse of Europe für die europäische Einigung engagiert. Europa ist ein Kontinent des Friedens, der Freiheit und des Wohlstands, und wir sollten diese Errungenschaften öfter würdigen. Mein politischer Weckruf ereignete sich während meines Studiums in London zur Zeit des Brexit. Es war herzzerreißend zu sehen, wie Großbritannien, als ich ankam, noch Mitglied der EU war, aber dann austrat. In dieser Zeit erwachten die Briten und erkannten die katastrophalen Auswirkungen des Brexits auf ihr Land. Die Anti-Brexit-Demonstrationen in London, bei denen Millionen von Menschen mit Europaflaggen auf die Straße gingen, zeigten, dass die Menschen erkannten, dass sie lieber Teil Europas bleiben wollten. Leider war die Entscheidung aber bereits gefallen, da die Pro-Europäer während des Referendums zu passiv geblieben waren, während die Anti-Europäer sehr emotional mobilisieren konnten. Auch hierzulande gibt es zunehmend anti-europäische Tendenzen; aber wir haben noch die Chance, es anders zu machen als die Briten. Daher ist es jetzt wichtig, die europäische Idee aktiv zu verteidigen.
Wofür brennst du?
Ich brenne mit ganzem Herzen für Europa! Im letzten Jahrhundert war Europa ein vom Krieg gezeichneter Kontinent. Heute leben wir in einem Europa mit offenen Grenzen, in dem wir überall arbeiten und reisen können; etwas, das für unsere Urgroßeltern noch unerreichbar schien. Das zeigt: Frieden, Freiheit, Wohlstand und Demokratie, die wir heute genießen, sind nicht selbstverständlich, sondern Errungenschaften, die es zu schützen gilt. Gleichzeitig ist es wichtig, anzuerkennen, dass nicht alles in der EU perfekt läuft. Mit unserem Projekt „YOUROPE” möchten wir einerseits Menschen für Europa und die Europawahl begeistern, andererseits aber auch darüber nachdenken, wie Europa noch besser werden kann. Denn du kannst Europa gut finden und dennoch Verbesserungen anstreben. Menschen müssen wieder den Eindruck gewinnen, dass ihre Stimme bei einer Europawahl einen Einfluss auf die europäische Politik hat und wirklich einen Unterschied macht. Dazu bedarf es auch institutioneller Reformen, wie ein Initiativrecht für das Europäische Parlament, die Vereinheitlichung des europäischen Wahlrechts und die Einführung europäischer Wahllisten. Zudem sollte die Europäische Kommission nicht mehr von den einzelnen Mitgliedstaaten entsandt, sondern vom Europäischen Parlament gewählt werden.
Was hast du aus Herausforderungen aus der Vergangenheit gelernt?
Politik ist ein anspruchsvolles Feld, das oft undankbar und unpopulär sein kann. Das ist bedauerlich, da die meisten Politikerinnen und Politiker, die ich kennengelernt habe, aus Überzeugung daran arbeiten, die Welt zu verbessern. Ich teile diesen Anspruch, obwohl ich weiß, dass Politik ein herausfordernder Beruf sein kann. Während der letzten Europawahl habe ich dies am eigenen Leib erfahren, denn neben meiner Kandidatur für das Europäische Parlament war ich noch voll in der Prüfungsphase meines Studiums. Beides miteinander zu vereinbaren, war äußerst anspruchsvoll. Ich stand vor der Herausforderung, sowohl für die Universität zu lernen und gute Noten zu erzielen, als auch die Partei nicht im Stich zu lassen und einen erfolgreichen Wahlkampf zu organisieren. Diesen Spagat würde ich nicht noch einmal so angehen. Ich habe es zwar gemeistert, aber es war nicht einfach. In Deutschland engagieren sich immer weniger Menschen in der Politik, auch aufgrund der Schwierigkeiten, Beruf und Privatleben zu vereinbaren. Dies muss dringend verbessert werden.
Was wäre für dein Projekt der bestmögliche Verlauf im nächsten halben Jahr?
Der ideale Verlauf für unser Projekt wäre, dass wir mit unseren geplanten Formaten viele Menschen erreichen, in den Dialog treten und gemeinsam Ideen für die Zukunft Europas sammeln. Im nächsten Schritt ist mein persönlicher Anspruch, bei der Europawahl nächstes Jahr gewählt zu werden und die gesammelten Ideen im Europäischen Parlament umsetzen zu können. Oft wird im vorpolitischen Raum viel diskutiert, was in der Praxis aber nicht realisiert wird. Mir ist es wichtig, nicht einfach nur Ideen zu sammeln und irgendwo im akademisch-öffentlichen Diskurs zu debattieren, sondern einen echten politischen Unterschied zu machen. Und das geht am besten in den Parlamenten.
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